Haushaltsbuch – Fragen aus den Videokonferenzen
Seit Anfang Februar schreiben einige von uns alle Einnahmen und Ausgaben in ein Haushaltsbuch. Hier kannst du es herunterladen. Warum das hilfreich sein kann? Weil es hilft, dich selbst, dein Konsumverhalten und deine eigenen Prioritäten besser kennen zu lernen. Ich merke definitiv schon einen Unterschied, insbesondere in meinen Entscheidungsprozessen – ich entscheide mich viel bewusster für oder gegen einen Kauf. Na gut, nicht immer. Schokolade ist und bleibt einfach meine Schwachstelle, und jetzt sehe ich das Schwarz auf Weiß.
Alle zwei Wochen machen wir eine Videokonferenz, um Fragen zu klären und uns gegenseitig zu motivieren. Für diejenigen von euch, die nicht bei den Videokonferenzen dabei waren, fasse ich heute die drei wichtigsten Fragen und meine Antworten darauf zusammen.
1.) Warum sollte ich als Alleinstehende meine Ausgaben in verschiedene Kategorien unterteilen? Reicht es nicht, einfach alle Ausgaben zu addieren, solange ich am Ende des Monats innerhalb meines Budgets liege?
Jeder sollte so mit seinem Geld umgehen, wie es für ihn und sie richtig ist. Wenn es dir reicht, alle Ausgaben zu addieren und du am Ende des Monats zufrieden mit dem Ergebnis bist, scheinst du ja bereits eine gute Kontrolle über deine Finanzen zu haben. Für manche Leute kann es überraschend sein, zu sehen, für welche Dinge sie vielleicht mehr Geld ausgeben, als sie gedacht hätten. (Ich habe zum Beispiel immer gedacht, dass ich nicht viel Geld ausgebe, wenn ich unterwegs bin. Holla die Waldfee lag ich da falsch!) Für diese detaillierte Übersicht ist ein Haushaltsbuch mit verschiedenen Kategorien hilfreich. Im nächsten Monat werden wir uns vornehmen, unsere Ausgaben nicht nur aufzuschreiben, sondern uns vorher ein Budget für die einzelnen Posten zu setzen. Da nutzen wir die verschiedenen Kategorien dann, um uns nicht nur über unsere Präferenzen und Verhaltensweisen bewusst zu werden, sondern aktiv unser Ausgabeverhalten zu planen.
2.) Verzerrt eine einmalige hohe Ausgabe (z.B. Umzug) in einem Monat nicht mein gesamtes Haushaltsbuch?
Wenn es tatsächlich so ist, dass du in 11 Monaten immer ungefähr denselben Betrag ausgibst und nur in einem Monat einen Ausreißer wie den Umzug hast, dann kann das tatsächlich deine Werte verzerren. Bei den meisten Menschen ist es aber so, dass wir viele solcher Ausnahmen haben: Der Umzug, dann ein Urlaub, zwischendurch ein neues Möbelstück, plötzlich steht Weihnachten vor der Tür… Deshalb lohnt es sich, mehr als einen Monat lang ein Haushaltsbuch zu führen (ich empfehle mindestens drei), denn dann kannst du wirklich dein langfristiges durchschnittliches Verhalten erkennen.
3.) Gibt es gute Apps, mit denen ich meine Ausgaben überall direkt in mein Handy eintragen kann?
Ja, die gibt es, und die stelle ich euch im nächsten Blogeintrag vor 🙂 Benutzt du eine App, die du toll findest? Schreib mir gerne, dann kommt die App auch auf die Liste!
Du hast noch Fragen, die du beantwortet haben möchtest? Dann sei bei der nächsten Videokonferenz dabei (die Termine findest du hier), oder schreib deine Frage gleich hier in einen Kommentar.
Hallo Claudia,
Ich habe mich nach der Videokonferenz auf die Suche nach einer passenden App gemacht, da excel für mich nicht wirklich funktioniert (hallo, Ausgabe von vor 4 Tagen. Was genau warst du doch gleich?).
Ich bin jetzt bei CoinKeeper gelandet. Das Interface ist jetzt nicht das hübscheste und man muss auch Geld in die Hand nehmen, wenn man unbegrenzt viele Kategorien anlegen will (wenn man ein bisschen wartet kriegt man das Angebot ohne Abo für einmalig 13,99€, das ist meines Erachtens vollkommen okay), aber ansonsten erfüllt sie bisher als einzige App alle Anforderungen (außer Design), die ich an so eine App habe.
Falls CoinKeeper noch nicht auf deiner Liste steht, schau sie dir mal an, sie ist kostenlos, wenn man auf ein paar Features verzichtet.
Ansonsten bin ich gespannt, welche Apps du noch gefunden hast. Vielleicht ist auch was hübsches dabei 🙂
Liebe Aline,
vielen Dank für deine Anregung! CoinKeeper stand noch nicht auf meiner Liste, ich werde sie mir auf jeden Fall ansehen! Oder vielleicht magst du sie kurz beschreiben? Ich schreibe dir eine Nachricht 🙂
Viele Grüße
Claudia
Hallo, ich habe diesen Blog über eine Empfehlung gefunden und finde ihn sehr spannend. Haushaltbuch führe ich seit über 10 Jahren (mit einer Pause und einem Datenverlust im Detail), klassisch am PC und mittels speziellem Programm (darf ich hier Werbung dafür machen?). Besonders interessant finde ich die Entwicklung über diesen langen Zeitraum und die Erkenntnis, dass bei uns kaum ein Monat dem anderen gleicht und kein Jahr dem anderen.
Daher möchte ich alle (Frauen) ermutigen, dran zu bleiben und regelmäßig Haushaltbuch zu führen. Ich setze mich jede Woche hin und mache meine Buchhaltung. Wöchentlich sammle ich die Kassenzettel bzw notiere die Einzelbeträge. Das tut nicht weh und geht schnell.
Liebe Ines,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Ermutigung! Gerne kannst du uns dein PC-Programm verraten – hier geht es ja darum, Neues zu lernen 🙂
Hast du schon gesehen, dass es einen Beitrag zu Handy-Apps gibt? Schau doch hier mal vorbei, vielleicht ist da auch etwas Spannendes für dich dabei: https://femalefinanceforum.de/2018/02/25/die-besten-haushaltsbuch-apps/
Ich finde es total beeindruckend, dass du bereits seit über 10 Jahren ein Haushaltsbuch führst. Damit bist du ein Vorbild für viele Frauen! Weiter so 🙂
Danke für die Blumen! Das Programm nennt sich Haushaltbuch und wird durch die Firma Softwarenetz herausgegeben. Einfach googeln, findet man schnell. Man kann es 30 Tage kostenlos testen, wenn man es dann weiterführen will, kostet das einmalig ca 25 Euro. Von Zeit zu Zeit gibt es Aktualisierungen, die man als Bestandskunde günstiger erwerben kann. Das Programm ist recht nüchtern aufgebaut, alles praktisch, keine Spielereien. Sehr hilfreich finde ich den Budgetplaner, für mich jeden Monat wieder unverzichtbar. Auswertungen sind vielfältig möglich, die Suchfunktion lässt spannende Rückblicke zu.
Ich empfehle dieses Programm gern weiter und nein, ich bekomme nichts dafür, es hier zu loben 😉
Hallo Claudia,
in der Excel-Tabelle wird unter “Jährlich” in der Zelle C11 die Summe aus C9 und C10 gebildet.
Wofür sind die Zellen C9 und C10 gedacht?
Weil ich meinen monatlichen Einnahmen ja in den jeweiligen Monaten eintrage.
Weil die Zeilen Ersparnis Total und Sparrate greifen direkt auf C11 zu.
Und werden durch die jeweiligen Monatsausgaben Negativ.
Oder muss in C9 ein Verweis auf Zelle P9 und in C10 entsprechend auf P10?
VG
Ute
Liebe Ute,
danke für deine Nachricht!
Die Spalte C (“Jährlich”) ist für Einnahmen oder Ausgaben gedacht, die nicht monatlich anfallen, sondern jährlich – z.B. eine Bonuszahlung, eine zuverlässige Einmalzahlung, manche Versicherungen, viele Vereinsmitgliedschaften usw.
Spalte P summiert dann die einmaligen und die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben auf.
Wenn du keine Zahlungen oder Einnahmen hast, die auf jährlicher Basis abgebucht oder gezahlt werden, wird in Spalte C eine Fehlermeldung bestehen bleiben. Um den Überblick über dein gesamtes Jahresbudget zu erhalten, ist Spalte P für dich relevant.
Ich hoffe, das beantwortet deine Frage 🙂
Herzliche Grüße,
Claudia