Wir zahlen bei Krediten drauf!
Dass wir in Deutschland eine Lohnlücke haben, die sich hartnäckig hält, wissen alle Leserinnen dieses Blogs bereits. Und auch, wie sich die Lohnlücke zusammen mit der Sparlücke und der Investitionslücke zur Rentenlücke aufsummiert.
Eine weitere Auswirkung der Lohnlücke sind schlechtere Konditionen für Kredite. Laut einer Studie von Verivox führt das zu:
- höheren Zinsen: Wir zahlen durchschnittlich 3,39 % Zinsen, Männer 3,15 %. Damit betragen die Mehrkosten für uns Frauen 8 %! Wenn wir daraus ein Rechenbeispiel machen: Bei einem Kredit über 100.000 € mit einer Laufzeit von 15 Jahren zahlen Männer 697,82 € pro Monat, Frauen 709,49 €. Über 15 Jahre summiert sich das zu 2100,60 € auf, die wir mehr zahlen als Männer.
- niedrigeren Kreditsummen: Kredite, die an Frauen vergeben werden, sind im Schnitt 18 % niedriger als die an Männer. Großes Haus, teures Auto? Nicht für eine Frau!
- selteneren Kreditzusage: 71 % der Männer, die über Verivox einen Kredit beantragen, bekommen eine Zusage; bei Frauen liegt der Anteil der Zusagen bei 65 %.
Der Hauptgrund für diese Ungerechtigkeit liegt in der Lohnlücke: Das Einkommen ist ein wichtiger Faktor für Kreditwürdigkeit.
Die Lohnlücke beeinflusst also nicht nur die Sparlücke und die Investitionslücke, sondern auch die Kreditlücke. Ein weiterer Grund, daran zu arbeiten, sie zu schließen.