Möglichst viel Gewinn oder möglichst wenig Verlust?

Hast du dir schonmal darüber Gedanken gemacht, ob du (an der Börse, aber auch in anderen Aspekten in deinem Leben) lieber möglichst viel gewinnen möchtest, oder ob du möglichst wenig verlieren möchtest? Vielleicht denkst du dir jetzt, dass das eigentlich dasselbe ist. Tatsächlich ist es das aber nicht, und zwar aus verschiedenen Gründen.

Verlustaversion

Die meisten Menschen werten Verluste höher als Gewinne. Heißt:

Dein Ärger über 100 €, die du verlierst, ist größer als deine Freude über 100 €, die du gewinnst.

Das ist ein Konzept, das du auch bei deinen Börseninvestitionen bedenken solltest: Wenn du so tickst wie die meisten Menschen, ist es für dich vor allem wichtig, deine Verluste möglichst klein zu halten (z.B. durch breite Risikostreuung und die richtige Mischung aus risikoreichen und risikoarmen Anlageklassen). Und erst, nachdem deine Investitionen diese Bedingungen erfüllen, gehst du die Gewinnmaximierung an. Der möglichst hohe Gewinn ist also nachrangig zu möglichst niedrigen Verlusten. 

Mathematik

Auch mathematisch betrachtet wiegen Verluste schwerer als Gewinne.

Nehmen wir an, du hast 100 € an der Börse investiert. Der Zeitpunkt ist günstig:

Die Börse steigt um 10 %.

Herzlichen Glückwunsch! 10 % von 100 € sind 10 € – deine 100 € sind also auf 110 € gewachsen!

Jetzt fällt die Börse um 10 %.

10 % von 110 € sind 11 €. Du hast jetzt also nur noch 99 € (110 € minus 11 €).

Was heißt das?

Ein Verlust wiegt schwerer als ein Gewinn. Es ist also vor allem wichtig, dich gegen zu starke Abwärtsbewegungen in deinem Depot abzusichern. Auch, um nicht in Panik zu verkaufen und damit deine Verluste, die bis dahin nur Zahlen in deinem Depot waren, zu “echten” Verlusten zu machen.

Ruhe und Geduld gelten nicht umsonst als die wichtigsten Eigenschaften einer erfolgreichen Investorin.

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