How She Did It: Katina Hacker

Bei How She Did It unterhalte ich mich mit ganz normalen Frauen, die ihre Finanzen in die eigenen Hände genommen haben. Heute stelle ich dir Katina vor, für die als Selbständige das Thema Finanzen immer wichtiger wurde. Nachdem sie ihre eigenen Finanzen in die Hände genommen hatte, konnte sie sogar ihren Sohn für das Thema begeistern. Schau oder lies das Interview hier!

Das Video kannst du dir hier ansehen:

Und falls du lieber lesen möchtest, kommt hier das Interview als Text:

Claudia: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „How She Did It“. Es geht um Frauen, die ihre Finanzen in die eigenen Hände nehmen, und zwar explizit eben nicht die Frauen aus dem Finanzsektor, sondern Frauen wie du und ich, die einfach das Thema angehen und sich um ihre Finanzen kümmern. Ich bin Claudia, ich bin die Gründerin des Female Finance Forums und ich habe heute Katina zu Gast, die auch schon an einem Workshop von mir teilgenommen hat. Seither kennen wir uns und sie wird uns heute ihre Geschichte erzählen. Herzlich willkommen Katina! Schön, dass du da bist, ich freue mich sehr!

Katina: Ja hallo, liebe Claudia! Ich freue mich auch total, weil ja der Austausch sowieso immer sehr schön ist und hier mal den anderen Frauen oder Zuhörern, Zusehern darüber zu berichten, wie man damit umgehen kann, da freue ich mich total drauf. Danke!

Claudia: Ich war ja auch schon bei dir zu Gast zum „Leadership Café“. Wir sind beide begeisterte Kaffee-Passionierte (lacht). Und jetzt haben wir die Rolle eben umgedreht: Du bist als Gast bei mir. Stell dich doch gerne einmal kurz vor: Wer bist du? Was machst du? Ob beruflich oder privat darfst du dir selber aussuchen.

Katina: Ich bin passionierte Leadership Expertin und für Unternehmerinnen, Unternehmer, Chefinnen, Chefs mit Teams, die aus ihrer exzellenten Fachexpertise heraus, äh, in eine Führungsrolle, Führungskompetenzen und übernommen haben. Egal, ob es jetzt im Unternehmen ist oder ob sie die Selbstständigkeit gegangen sind, und ich begleite sie dabei, diesen Switch zu schaffen. Weil man natürlich aus dieser exzellenten Fachexpertise in die Rolle der Chefin oder der Chefs kommt und da anderes Wissen, andere Fähigkeiten, anderes Handwerkszeug einfach braucht, um da genauso eine Expertise zu entwickeln. Das macht mir total Spaß, weil das alles Menschen sind, die so am Thema Weiterentwicklung interessiert sind, die Teams haben, die sie mitreißen können. Das ist meine berufliche Passion.

Claudia: Das heißt, du bist selbstständig, richtig?

Katina: Genau, ich bin selbstständig. Ich habe mehrere Firmen und da gibt es einiges hin und her zu händeln. Ansonsten bin ich auch Mutter eines elfjährigen Sohns und verheiratet und Sportlerin und ganz viele Rollen, die man so hat in meinem Alter – das große Programm (lacht).

Claudia: Wir haben uns vorher schon kurz über die verschiedenen Bälle unterhalten, die es so in der Luft zu halten gibt. Viele verschiedene Projekte, sehr schön. Was würdest du denn sagen, wenn wir jetzt wirklich in Bezug auf Finanzen uns das anschauen, was hast du da erreicht? Was ist etwas, was du angegangen bist?

Katina: Also auf dem Weg, finde ich, gibt‘s da so eine spannende Entwicklung. Dieses Thema war so für mich gar nicht präsent so wirklich. Selbst als Unternehmer, klar hast du damit zu tun, du hast privat mit deinen Finanzen zu tun, das war jetzt kein Thema, was ganz, ganz viel Fokus gekriegt hat. Vielleicht ähnlich wie Astrophysik, da gleitet mal was an dir vorbei (lacht), interessant, aber es ist weg. Irgendwie war das da, das funktionierte auch alles ganz gut. Das hat gar nicht so den Fokus gekriegt am Anfang. Irgendwann kam der Punkt, wo ich so dachte, ich möchte Ordnung haben. Ich möchte Ordnung in dieses Thema bekommen: Finanzen. Ich kann dir gar keinen wirklichen Ausgangspunkt oder gar keine Situation schildern, die den Ausschlag gegeben hat, sondern es war so die Idee:

Du möchtest Ordnung bekommen!

Und da habe ich angefangen, mich damit selbst zu beschäftigen. Also, es ist nicht ganz so naiv wie es sich vielleicht jetzt gerade anhört. Natürlich hatte ich bestimmte Finanzprodukte über irgendwelche Finanzberater, Versicherungen über Versicherungsmakler. Das war schon da und damit fühlte ich mich auch prinzipiell mal gut aufgehoben, aber allerdings war mir dann irgendwie wichtig, ja Mensch, du musst dir selber mal angucken. Ich brauche diese Sicherheit und dann habe ich erstmal Ordnung geschafft und wir haben ja als Selbstständige immer so diese beiden Themen, wir sind privat unterwegs, wir haben private Finanzen und wir haben die unternehmerischen Finanzen. Und dann fing ich an, ganz simpel wirklich mal aufzustellen, was sind so an Ausgaben und Einnahmen da, auf beiden Bereichen.

Claudia: mhm.

Katina: Auch da eine wirklich simple, simple Übersicht.

Claudia: Also Stichwort Haushaltsbuch.

Katina: Genau, so kann man das nennen. Wobei das wahrscheinlich noch simpler ist als das, was du als Haushaltsbuch hast. (lacht)

Claudia: (lacht).

Katina: Für mich war wichtig, erstmal diesen Schritt zu gehen, überhaupt was zu tun. Ja, und die Übersicht, die verändert sich natürlich auch mit mehr Komplexität und die ist vielleicht auch ein bisschen anders im Privaten als sie eben im Unternehmerischen ist und so weiter und dann dachte ich, Mensch, eigentlich spannendes Thema. Ich hab angefangen viele Bücher zu lesen (schmunzelt). Viele Bücher zu lesen, irgendwelche Blogs zu lesen, vielleicht dort und da mal nen Video zu schauen und dann wissen wir wie das ist: Informierst dich vielleicht ganz dolle, aber der Schritt in die Umsetzung fehlt noch (lacht).

Claudia: Mhm.

Katina: Und das erlebe ich ja auch bei meinen Klienten oft. Ja, viel Wissen ist da, und dann aber diesen Schritt zu machen, tu es einfach mal und da hat mir ein Video mal gut weitergeholfen, wo jemand darüber erzählte, wie man in Fremdkredite investiert.

Claudia: Aha!

Katina: Das wurde so mein erster Schritt und da sind mir auch so zwei Dinge wichtig. Das erste ist:

  1. Welche Expertise hat dieser Mensch, von dem ich mir das Wissen hole? Und:
  2. Wie umsetzbar ist das Ganze?

Und das war so Schritt für Schritt, dort wurde das total gut beschrieben und ich bin diese Schritte einfach mal durchgegangen und habe dann ebenso gemacht. Das war so mein erstes bewusstes Investment, wo ich so wirklich gesagt hab, das hab ich jetzt selbstständig in die Wege geleitet. Und dann lief das auch ganz gut und ich dachte: Mensch, so 10 % Nettorendite im Jahr ist doch eigentlich ganz hübsch! Und das waren wirklich so die ersten Schritte.

Claudia: Wann war das ungefähr?

Katina: Oh, war das vielleicht vor drei Jahren. Ich denke mal so ungefähr da ging das los. Dann nahm das so einen Prozess. Wobei ich muss auch sagen: Ich bin da wirklich nicht so der Klassiker. Ich sag mal, ich hab den Notgroschen erst nach dem Investment angelegt (lacht).

Claudia: Ok, ja (lacht).

Katina: Für mich war dann: Ich mache das jetzt einfach mal. Dann hab ich mich so mit ETFs beschäftigt. Dachte ja, legst du auch mal los, fängst mal an (lacht). Irgendwie hat es mir auch jemand wieder gut beschrieben und dann bin ich aufs Finance Female –

Claudia: Female Finance Forum, ja.

Katina: Ja, so haben wir uns kennengelernt. Und dann hast du so ein unschlagbares Angebot für einen super Workshop gemacht und der hat wirklich den letzten Kick gegeben, weil das einfach wirklich sehr praktisch umsetzbar alles erklärt wurde. Es wird so diese, ja ich glaube es hat so eine Hürde sich da einfach mal mit zu beschäftigen und dem Ganzen so den Mythos zu nehmen, alles was um Finanzen rangt. Und da habe ich dann nochmal angefangen, okay wie baue ich denn mir so ein Depot auf und bin dort die nächsten Schritte gegangen und das sind so diese hilfreichen Sachen.

Einfach ins Handeln kommen, sich Experten mit an die Seite nehmen, die dich dadurch führen, einfach an die Hand nehmen, Schritt für Schritt.

Das war für mich so wichtig. Dann das auf gut Basis zu stellen, ja auch für die Altersversorge. Ich wusste auch gar nicht, dass es Honorarberater gibt (lacht). Dachte immer, für Finanzen muss ich zur Bank, für Versicherungen muss ich zum Versicherungsmakler und mir war dann schon klar, dass dort natürlich die Produkte mit gutem Wissen und Gewissen vermittelt werden, die dort sind. Aber dass ich jemand finden kann, der das alles in der großen Übersicht und wirklich sehr kundenorientiert macht, das war mir auch vor ein paar Jahren überhaupt nicht klar. Das sind einfach Sachen, die in meinem Bahnhofsbereich gar nicht stattgefunden haben.

Claudia: mhm, ja.

Katina: Und das war auch hilfreich, sich einfach auf jemanden einzulassen, der sich intensiv darum kümmert, auch mit mir die Schritte durchgeht.

Claudia: Ja, ja total. Also du hast einige Sachen gesagt, die ich gerne einfach noch mal rausstellen möchte. Zum einen hast du gesagt, kleine Schritte, na das ist ja immer die Problematik. Wir lesen ein Buch, wir lesen zehn Bücher, wir gucken nochmal 50 Videos dazu, aber manchmal ist es ja auch so: Je mehr wir uns damit beschäftigen, umso mehr haben wir das Gefühl, es ist ein unfassbar großer Berg und der ist erschreckend und angsteinflößend usw. Und dann eben zu schauen: Was ist der erste kleine Schritt? Und das kann das Haushaltsbuch sein, das kann die Anmeldung zu einem Workshop sein. Da verändert sich ja auch schon ganz viel. Also das ist ja auch eine Hürde die ich erst mal überwinden muss. Die Recherche nach einer Honorarberatung kann ich total empfehlen, also wenn ihr euch beraten lass, sucht euch die Expertinnen und Experten, das machen wir ja in der Gesundheit oder in anderen Themen genauso. Ich gehe auch zur Ärztin. Lasst euch da ruhig beraten, vielleicht auch von mehreren Expert*innen, da spricht ja auch nichts gegen und gerade im Bereich Finanzen oder in allen Themen, aber es gibt so viele gute Informationen zu günstigen Konditionen. Das kann die Eins-zu-Eins-Beratung sein, es kann auch Stiftung Warentest-Ratgeber sein oder so. Also gerade wenn ihr gerne lest, gibt‘s total viele Angebote da draußen.

Wie kam das denn, dass du diesen ersten kleinen Schritt gegangen bist, oder kannst du da vielleicht was mitgeben, was andere Frauen auch motivieren kann? Der erste Schritt ist ja häufig das Schwierigste. Wenn man dann merkt: je mehr ich lerne, umso interessanter wird das Thema, dann fallen die nächsten Schritte häufig relativ leicht aus.

Katina: Ja.

Claudia: Aber wie kann ich diesen ersten Schritt gehen?

Katina: Also ich glaube, was für mich da so wichtig war, war, dass da so eine gewisse Sicherheit hinter war. Ja, also dass ich gesagt habe:

Ich nehme einen kleinen Betrag und probiere es erstmal aus.

Wirklich alles erst mal auch so ein Stückchen mit Wohlfühlen zu verbinden, zu sagen, ich probier’s mal. Das schmerzt mich jetzt nicht dolle und ich investiere das dort jetzt mal rein und guck mal, wie es sich entwickelt. Und indem du dich dabei damit beschäftigst, dann kommen ja die nächsten Schritte. Ja das nimmt ja dann so einen Lauf finde ich, dass du sagst: Okay, da habe ich jetzt ein gutes Gefühl bei. Och Mensch, da passiert was, passiert auch nichts Schlimmes, ja, sondern und dann bin ich ja weiter immer. Dann habe ich ja das Thema im Fokus, also meistens ja ganz unbewusst. Ja dann, dann kommt wieder das Nächste, dann kamen eben diese ETFs dazu. Dann habe ich gesagt, ah was ist denn das eigentlich? Ich muss mal gucken und dann hat‘s mir jemand erklärt, was brauche ich dafür. Gut, gehe ich da rein, so eine gewisse spielerische Leichtigkeit dabei zu haben. Dieses Thema, dieses große, was du eben so schön erklärt hast, diesen riesen Berg ein bisschen kleiner zu machen. Das haben wir ja im Leben immer mit jedem Schritt, den wir gehen, ja. Stellen uns irgendwelchen Prüfungen und denken, och mein Gott, ich schaff das nicht! Brech ich‘s runter in kleine Schritte. Ich habe ein unternehmerisches Ziel, das ist am Ende und das soll auch groß sein, das ist alles gut. Und dann brech ich‘s mir runter auf kleine, kleine Schritte. Also da vielleicht auch so Vergleichsbeispiele im Leben suchen.

Wie hab ich denn das angegangen? Wie bin ich denn da rangegangen? Und wie kann ich denn das jetzt auf meine Finanzen übertragen)?

Also ich finde immer so dieses „einfach machen“,  also „mach es einfach, aber mach es einfach“ ist ja so einer meiner Leitsprüche, ja.

Claudia: Oh ja (lacht).

Katina: Auch das ist nicht immer leicht (lacht), sondern so tun, aber so den ersten kleinen Schritt zu gehen, wo ich mich wohl bei fühle, wo ich sage, okay, ich probiere es einfach mal aus. Und dann wieder reflektiere und sage: Mensch, was war denn da schon gut dran? Was kann ich noch besser machen? Wo brauche ich nochmal Informationen? Wo brauche ich vielleicht jemanden nochmal, der mich unterstützt?

Und ins Gespräch kommen auch einfach mit Menschen. Wenn ich darüber spreche, dann finde ich ja auch Antworten. Und oft ist das, das war bei mir auch, das war ein Thema, das fand nicht statt. Also das war jetzt nicht negativ besetzt, sondern gar nicht.

Claudia: Es war einfach gar nicht besetzt wahrscheinlich.

Katina: Es war so gar nicht besetzt, genau. Ich sag mal Astrophysik – das fand in meiner Komfortzone so nicht statt. Es war nichts Gutes, nichts Schlechtes, es war da, das Geld. Und ich sage mal, da sind wir Unternehmer ja vielleicht auch so ein Stückchen geprägt, dass wir eben schon Dinge selber in der Hand haben wollen. Also, es war wirklich die Idee gar nicht da, dass ich das erst mal alleine tun kann.

Claudia: Ja. Also du sagtest, es gab eigentlich keinen Auslöser für dich, der dir gesagt hat, hey ich muss mich damit jetzt beschäftigen. Aber trotzdem kannst du dich daran erinnern, wie diese Idee dann letztendlich doch entstanden ist? Also nicht nur der erste Schritt, da war die Idee ja schon da. Noch vorher.

Katina: Der Schritt noch davor.

Claudia: Genau, wie ist die Idee in deinem Kopf gekommen?

Katina: Ich glaube es hat wie vieles in unserem Leben auch mit unseren Werten zu tun. Und einer meiner Grundwerte ist wirklich so Freiheit und Selbstbestimmung, deswegen bin ich vermutlich auch Unternehmerin geworden und selbstständig in dem, was ich tue. Und das überträgt sich ja auf andere Themen genauso.

Claudia: Ja.

Katina: Das würde ich sagen, war der ausschlaggebende Punkt, da einfach zu sagen ich möchte dort auch, ich möchte Freiheit haben, auch finanzielle Freiheit und ich möchte selbst bestimmen.

Claudia: Ja. Für mich ist Geld einer der wichtigsten Hebel, einer der stärksten Hebel für Selbstbestimmung, die wir haben. Ganz viele Entscheidungen, die wir treffen oder nicht treffen, müssen wir uns erst mal leisten können, und zwar wirklich finanziell leisten können. Wenn die Finanzen geklärt sind, dann haben wir die Entscheidungsfreiheit. Aber viele Entscheidungen werden einfach schon finanziell vorherbestimmt.

Katina: Ja, und ich finde, da sind wir bei so einem ganz wichtigen Thema, was du ja auch in ganz wunderbare und wertschätzende Arbeit leistet, dass wir Bildung dazu herausgeben, dass wir Finanzbildung schaffen. Auch das im Unterricht zu bringen oder Kindern zu ermöglichen. Also ich hab das so an meinem Sohn gesehen. Also du bist ja dann auch in der Familie da, du sprichst mit der Familie da über diese Themen und die dich selber begeistern und da fiel mir ein Buch ein und zwar “Ein Hund namens Money“ als Kinderbuch. Das habe ich mit meinem Sohn gelesen und weißt du, was da passiert ist, es war total erstaunlich. Der Satz, du was der Junge da gemacht hat mit dem Brötchenservice, könnt ihr euch bei mir hier auch machen.

Claudia: (lacht)

Katina:  Und ich sag dir, wir sind dann Sonntag früh um sechs losmarschiert und haben die Brötchen vom Bäcker geholt und an die Kunden geliefert. Also er hat dann da so ein kleines Geschäft draus gemacht.

Claudia: Stark!

Katina: Und da hat dann auch erstmal, also für ihn war das auch so, das war so ein Thema, das war überhaupt kein Thema (lacht). Also wir brauchten kein Geld und plötzlich hat er gemerkt, Mensch, ist ja toll. Ich bin hier fleißig und bin ja immer unterwegs und da wächst hier mein Stapel mit meinen fünf Euro Scheinen. Und dabei sagt er: Was kann man denn jetzt damit machen, was haben die denn da in dem Buch erzählt? Und du wirst es nicht glauben, da hatten die pur – da denke ich manchmal, das werde ich jetzt auch nochmal übernehmen (lacht).

Claudia: (lacht).

Katina: Ja also da auch diese Spielerische darein zu bringen und der geht da völlig locker mit um. Das ist einfach schön. Und Bildung, ich glaube das ist Wissen. Wir müssen einfach über diese Dinge Bescheid wissen. Wir müssen diese Prozesse erkennen, die dahinter stehen.

Claudia: Ja, ja.

Katina: Wir müssen genau das erkennen, was du eben auch sagst, dass wir all die Themen, die eben auch so wichtig sind, heutzutage, dass wir die nur meistern können, wenn wir auch eine Basis dafür haben, eine finanzielle Basis. Also es geht ja letztendlich nicht um das Geld allein und es geht nicht darum, die großen Autos zu fahren oder sonst was ja, sondern es geht darum, du kannst damit letztendlich was bewirken.

Claudia: Ja!

Katina: Du kannst damit Ideen und Visionen umsetzen. Das ist die Basis dafür, und deswegen finde ich‘s einfach auch so wichtig, dass Kinder auch einen Zugang dazu bekommen.

Claudia: Total, total. Da sage ich gerne einen Spruch, der sagt:

Sei selbst das Vorbild, das du dir selbst gewünscht hättest.

Wir kennen alle das Tabu: “Über Geld spricht man nicht!”. Und wir lernen das nicht zu Hause. Wir beklagen es sozusagen alle und es liegt aber an jeder Einzelnen von uns, dieses Tabu zu durchbrechen, mit unseren Freundinnen darüber zu reden, uns selber zu beschäftigen, mit unseren Kindern dann auch wieder darüber zu reden und das finde ich ganz großartig, dass du eben sagt, ja mein Sohn hat jetzt da sein Depot und toll! Also richtig, richtig gut!

Katina: Stell dir vor, was daraus wird!

Claudia: Ja, er ist elf, hast du gesagt! Also ich mein, das ist ja! (lacht)

Katina: (lacht) Also schauen wir. Ich find auch wirklich, dass man dem Ganzen so diese Angst, den Mythos nimmt, dass man so ein bisschen Leichtigkeit da auch einbringt.

Claudia: Genau, genau. Einfach mal –

Katina: Weil die Frage ist ja immer: Was kann denn im schlimmsten Fall passieren?

Claudia: Genau und ich meine, du sagtest, du hast den Notgroschen erst aufgebaut, nachdem du die ersten Investitionen getätigt hast. Ich würde‘s im Zweifelsfall andersrum empfehlen –

Katina: Ja (lacht).

Claudia: Aber auch da, du hast es gemacht.

Besser 80 % richtig als Hundert Prozent nicht gemacht. 

Du hast es gemacht und es hat funktioniert. Super, dann ist doch großartig! Einfach mal loslegen und eben auch mit den kleinen Beträgen. Auch da wieder: Wenn wir warten, bis wir die perfekte Lösung haben für unser ganzes Geld, dann warten wir oft ewig. Klein anfangen, kleine Schritte gehen, ausprobieren. Fühle ich mich damit wohl? Das sind die wichtigen Faktoren. Super!

Katina: Ja, also ich bin ja ursprünglich Sportwissenschaftlerin, und das ganze Thema kennen wir auch bei diesem Thema: Ich will mich mehr bewegen, will abnehmen, sonst was, ja. Der schwierigste Schritt ist ja da immer der in die Turnschuh rein.

Claudia: (lacht)

Katina: Das andere nachher geht.

Claudia: Ja, ja.

Katina: Und dann müssen wir irgendwie sehen, dass wir da auch emotional andocken. Also was ist vielleicht etwas, was ich mir wünsche, wofür ich sage, ne, spar ich doch erstmal dafür oder wie kann ich vielleicht eine kleine Challenge aufbauen? Da gibt’s ja auch wunderbare Sachen inzwischen, ja.

Claudia: Großartig.

Katina: Wo man sagt, “Mensch, ja das probiere ich mal aus, da mit den fünf Euro.” Alle fünf Euro kommen in ein Glas oder so. Also wir haben wir haben so eine Sparbüchse, das ist so ein VW-Bus mit einem Surfbrett oben drauf, und wir sind auch Wassersportler und das ist unsere Vergnügungs-Sparbüchse. Da kommen zwei Euro oder fünf Euro da rein und dann zum Urlaub machen wir sie auf und sagen: Och, was machen wir jetzt noch Schönes davon? Solche Sachen sind ganz hilfreich, wenn man es so ein bisschen mit Leichtigkeit angeht.

Claudia: Unbedingt mit Leichtigkeit, mit Spaß, vielleicht auch mit anderen Menschen zusammen.

Katina: Absolut.

Claudia: Genau. Das ist überhaupt kein ernstes Thema, das behaupten die Leute immer. Gar nicht, man hat so viel Gestaltungsspielraum damit. Super.

Möchtest du zum Abschluss noch einen Tipp mitgegeben, was du anderen Menschen mitgeben würdest?

Katina: Also ich kann es nur wiederholen:

Mach es einfach, aber mach es einfach.

Claudia. Das finde ich einen super Satz!

Katina: Und danach entwickeln sich ja ganz viele Sachen. Also Schritt für Schritt für Schritt für Schritt und und dann auch immer mal gucken – das finde ich zum Beispiel auch ganz wichtig – mal gucken:

Mensch, wo stehe ich denn jetzt und wo stand ich vor einem Jahr?

So einen Rückblick zu wagen und sagen, ah ja, das war gut und das hab ich mitgenommen und es können auch Dinge mal nicht gelingen und dann aber in die Position reinzukommen und zu sagen, Mensch, was kann ich nächstes Mal besser machen? Dass es eben gelingt. Sich solche Fragen zu stellen, die uns so vorwärts bringen, das find ich ganz wichtig.

Claudia: Und da würde ich gern noch mal ergänzen oder nochmal wiederholen, was du vorhin gesagt hast, nämlich zu schauen: Wo habe ich denn andere Themen, aber eine ähnliche Herangehensweisen schon mal gehabt, die gut funktioniert hat?

Also wir suchen uns ja häufig Vorbilder, und auch sich selber als Vorbild zu nehmen und mal schauen, was hat schon in anderen Bereichen gut geklappt, das wird im Zweifelsfall wieder gut funktionieren und das dann eben übertragen und dir selber auf die Schulter klopfen. Ja super.

Katina: Ja und auch wenn ich da alleine merke, ach Mensch irgendwie komme ich nicht so vorwärts. Einfach jemanden suchen, mit dem man das zusammen gestaltet, jemand, der eine Expertise dafür hat, das ist ganz wichtig. Oder auch sich mit Menschen zusammentun, das hattest du ja eben gerade gesagt. Da gibt es MasterMinds, wo sich Gleichgesinnte treffen und wo man sich austauscht. Da in Bewegung zu kommen auch mit den Themen und in Austausch zu kommen mit anderen.

Claudia: Ja. Ganz herzlichen Dank. Ich würde sagen an der Stelle danke ich dir, dass du da warst und  bin überzeugt, dass du eine Inspiration für viele andere Frauen bist mit diesem Video, aber auch so wie du das Thema angehst und insbesondere dass du deinen Sohn da so mit reingenommen hast und motivierst, das finde ich total großartig. Ich wünsche dir einen schönen Tag und danke, dass du da warst!

Katina: Liebe Claudia, es war mir eine große Freude, mich mit dir auszutauschen. Vielen herzlichen Dank!

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2 Replies to “How She Did It: Katina Hacker”

  1. Gisela Bergenthal

    Super Interview. Den Satz: “Mach es einfach aber mach es einfach.” drucke ich mir groß aus und hänge ihn an die Wand.
    Liebe Grüße,
    Gisela

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