Hilfe, die Börse stürzt ab!

Und nun?

In den letzten drei Monaten hat sich die Börse hauptsächlich seitlich und abwärts bewegt. So, wie wir es als Investorinnen gar nicht gerne mögen. Mich haben prompt diverse Fragen erreicht:

“Wann hört das wieder auf?”

“Hört das jemals wieder auf?”

“Soll ich nicht doch lieber verkaufen, bevor es noch weiter abstürzt?”

Was ist passiert?

Stimmt, das Bild ist nicht angenehm. So sieht der MSCI World, also der Aktienindex der Industrieländer, mit Blick auf die vergangenen drei Monate aus (Quelle: onvista.de, abgerufen am 09.02.2022):

Zugegeben: Das macht keine gute Laune.

Deshalb ist es so wichtig, die Perspektive zu ändern.

Perspektive ändern 1: Langfristig denken

Im ersten Schritt kannst du dich daran erinnern, dass du sicherlich gelernt hast, an der Börse langfristig zu denken. Langfristig heißt: Mindestens 10 Jahre, idealerweise länger. Und wenn wir uns denselben Index im langfristigen Bild anschauen, sieht es schon ganz anders aus (Quelle: onvista.de, abgerufen am 09.02.2022):

Das ist die Entwicklung des MSCI World seit 1969. Die letzten drei Monate sind also nur ein winziger Zeitraum, den du im langfristigen Vergleich ignorieren kannst.

Perspektive ändern 2: Als Investorin denken

Befindest du dich noch in der Ansparphase? Falls deine Antwort “Ja” lautet, kannst du dich über einen Börsenrückgang sogar freuen! Denn du bekommst für dein Geld jetzt mehr Aktien, weil die Preise günstig sind.

Ein Börsencrash ist für uns Investorinnen wie der Winterschlussverkauf!

Investierst du per Sparplan, also regelmäßig und automatisch? Dann kannst du dich ganz entspannt zurücklehnen in dem Wissen, dass dein nächster Einkauf dir viele ETF-Anteile bringen wird!

Perspektive ändern 3: Systemisch denken

Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang kann lauten: Gibt es einen Grund oder einen Auslöser für diese Entwicklung? Bzw. eigentlich muss die Fragen heißen: Glaube ich, dass es langfristige Veränderungen gibt, die ich in meine Strategie einbauen sollte?

Bei den jetzigen Unruhen an der Börse spielen vermutlich die möglichen Entscheidungen einiger Zentralbanken eine Rolle. Die Zentralbanken werden ihre Geldpolitik an die steigende Inflation anpassen, und die Börse reagiert darauf. Oder, wie eine Zeitung kürzlich titelte: “Die Angst vor der Inflation ist größer als die Inflation selber.”

Die Frage ist, ob du deine langfristige Strategie daran anpassen solltest. Wenn du dein Geld in 10, 20 oder 30 Jahren brauchst, solltest du dann jetzt deine Aktien verkaufen? Vermutlich dürfte die Antwort auf diese Frage bei den meisten von uns “Nein” heißen.

Und wieder einmal heißt also die Handlungsempfehlung: Schlafen und nichts tun!

 

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