Corona-Crash: Jetzt einsteigen oder noch abwarten?

Corona lässt die Börsenkurse weiterhin ins Bodenlose taumeln. Letzte Woche war noch die Frage, ob wir noch schnell verkaufen sollen. Inzwischen sind die Kurse so tief gefallen, dass klar ist: Zum Verkaufen ist es jetzt eigentlich zu spät. Der DAX ist so tief gefallen, dass alle Gewinne der letzten Jahre pulverisiert worden sind.

Abb. 1: DAX-Verlauf über die letzten 3 Jahre

Diese Woche fragte mich eine Leserin, ob jetzt schon der richtige Zeitpunkt sei, um zu investieren. Sie denkt auf jeden Fall in die richtige Richtung: Anstatt wegen der fallenden Kurse in Panik zu verfallen und den Kopf in den Sand zu stecken, nimmt sie ihren Mut (und ihr Geld) zusammen. Wann ist also der richtige Zeitpunkt, um einzusteigen?

Interessant ist, dass selbst vor nur einer Woche niemand zuverlässig vorhersagen konnte, ob oder dass die Kurse so stark fallen würden. Manche Menschen haben es sicherlich gesagt; andere waren sicher, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Am Montag habe ich noch mit einem Herrn aus der Finanzbranche geredet, der überzeugt war, am Ende der Woche würden die Kurse höher stehen als am Anfang der Woche. Nun ja.

(Aktuelle Börsenkurse kannst du dir zum Beispiel auf der Seite der Börse Frankfurt anschauen.)

Für den Kauf gilt genauso wie für den Verkauf: Niemand weiß genau, wann der richtige Zeitpunkt ist, um einzusteigen.

Es ist auf jeden Fall nicht vollkommen verkehrt, wenn du jetzt einsteigst. Eine Leserin hat geschrieben: “Ich habe meinen ETF-Sparplan um 200€ erhöht. Hamsterkäufe mal anders!” Großartig!

Wann genau der Boden des Kurssturzes erreicht ist, können wir alle – auch die besten Experten – erst im Nachhinein erkennen. Das ist aber der Vorteil:

Da es nicht den perfekten Zeitpunkt gibt, gibt es auch nicht den falschen Zeitpunkt. Just do it!

An der Börse geht es immer wieder auf und ab. Langfristig ist der Weg bisher immer nach oben gegangen. Daher führt für einen zuverlässigen und rentablen Vermögensaufbau kaum ein Weg an Aktien vorbei. Dabei ist es egal, ob es ein Aktienfonds oder einzelne Aktien sind. Allerdings musst du es nervlich und finanziell aushalten können, dass es zwischendurch bergab geht. Aktien sind eine langfristige Investition.

Oder, wie es Börsenmeister André Kostolany sagt:

An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.

André Kostolany
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4 Replies to “Corona-Crash: Jetzt einsteigen oder noch abwarten?”

  1. Ute Müller

    Liebe Claudia!
    Wenn man das einmal bereits erlebt hat zu Zeiten, als man das Geld dringend brauchte für den Hausbau, guckt man am besten nicht hin. Sonst verliert man die Nerven!
    Ich gucke nicht hin…
    Ute

  2. Viola

    Danke, Claudia. Ich habe mit einer Gruppe von ebenfalls Investitionsinteressierten genau darüber gesprochen und wir waren uns einig: Jetzt während der Krise investieren ist genau richtig. Wo unsere Meinungen auseinander gingen war bei der Frage des wie. Die Idee den ETF Sparplan aufzustocken hatte ich auch und finde ich (für mich) richtig. Einer von uns ist von Bitcoins überzeugt und nutzt den Kursturz dort zum Investieren. Ein Dritter wollte explizit Aktien / Unternehmen heraussuchen und dort investieren. Und was macht das alles mit dem Wohnungsmarkt wenn man an Immobilien als Investition denkt? Oder wenn man sich (wie ich) jetzt entscheiden müsste: Mehr Geld in ETF bedeutet evtl. weniger Geld oder erst zu einem späteren Zeitpunkt mehr Geld für meinen zukünftig geplanten Immobilienkauf zur Verfügung zu haben. Und wie viel Risiko sollte man gehen? Es ist ja nicht zu vergessen, dass die Wirtschaft im gesamten angeschlagen ist, die Jobsicherheit schwindet und damit auch die Möglichkeit schnell einen anderen Arbeitgeber zu finden. Fragen über Fragen…

  3. Sabine

    Guten Morgen,
    Mein Senf dazu: Denke auch wie du, liebe Claudia. Wie viel investiert wird, hängt jedoch von der Lebensphase ab und immer gilt: Diversifizieren! Ich persönlich halte für unvorhergesehenes immer etwas auf einem Extrakonto. Davon habe ich letzte Woche einen Teil genommen und in Aktien angelegt. Bin aber auch nicht angewiesen, meine Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt (z.B. Für einen Immobilienkauf) aufzulösen. ETF-Plan bleibt wie er ist. Bitcoins halte ich für zu riskant (vllt. bin ich aber auch zu risikoavers). Schönen Sonntag!

  4. Marko

    Die tägliche Liquidität von Aktien und ETFs kann für unerfahrene Anleger schnell ein Nachteil werden, wenn in Panik verkauft wird. Dann wäre es besser, wenn man zum Beispiel für ein oder zwei Jahre überhaupt keinen Zugriff auf bestehende Investments hätte bzw. nur Zukäufe “erlaubt” sind. Das ist zumindest meine persönliche Philosophie 🙂

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