Budgets für deine Zeit
Ich spreche (und schreibe) häufig davon, dass wir uns Budgets für unsere Finanzen setzen sollten. Budgets helfen uns, im Rahmen dessen zu bleiben, was wir uns leisten können. Sie helfen uns, weniger Geld für die Dinge auszugeben, die uns nicht wichtig sind, um mehr Geld für die wichtigen Dinge zu haben. (Was für dich wichtig ist und was nicht, entscheidest du alleine.)
Außerdem predige ich immer, dich selbst zuerst zu bezahlen. Also zuerst den Dauerauftrag in deinen Notgroschen oder deinen ETF-Sparplan ausführen zu lassen, und dann mit gutem Gewissen alles auszugeben, was noch auf deinem Konto ist.
Letztens hat mich eine Freundin darauf gebracht, dass sie ihre Zeit genauso budgetiert. Und wie das häufig so ist, habe ich kurz darauf denselben Inhalt in einem Buch gelesen. Die Essenz lautet:
Wir sind gute Angestellte, gute Freundinnen, Mütter, Ehefrauen, gute Ehrenamtliche… Und wir selbst stehen an letzter Stelle.
- Wann bildest du dich weiter? – “Wenn ich mal Zeit habe.”
- Wann nimmst du dir Zeit für dich selbst? – “Wenn die Kinder im Bett sind und alles andere erledigt ist.”
Dabei sollte es genau anders herum sein:
Zuerst musst du dich um dich selbst kümmern. Dann kannst du auch “gut” für alle anderen sein.
Deine Zeit ist begrenzter als dein Geld. Dein Einkommen kann in der Zukunft steigen. Du wirst aber niemals mehr Zeit haben als jetzt. Deshalb kann es so hilfreich sein, auch deine Zeit zu budgetieren:
- Wie viele Stunden schläfst du?
- Wie viele Stunden arbeitest du? (Idealerweise hast du hier natürlich auch wieder Budgets für die verschiedenen Aufgaben, die du in deinem Beruf hast.)
- Wie viele Stunden pro Woche machst du Sport?
- Wie viele Stunden pro Woche kümmerst du dich um den Haushalt?
- Wie viele Stunden pro Woche kümmerst du dich um deine Finanzen, deine Weiterbildung…
So ein Zeit-Budget hilft dir gleich doppelt:
- Es erinnert dich daran, die Dinge wirklich zu erledigen.
- Es gibt dir ohne schlechtes Gewissen frei, wenn du dein Soll erfüllt hast. (Nehmen wir an, du nimmst dir vor, dich zwei Stunden pro Woche mit deinen Finanzen zu beschäftigen. Nach den zwei Stunden kannst du dann mit gutem Gewissen den Stift hinlegen und in der Sonne einen Kaffee trinken. Wenn du kein klares Budget hättest, würdest du vielleicht vier Stunden daran sitzen, wärst immernoch nicht fertig (weil du noch relativ am Anfang stehst und dich noch einlesen musst), und bist dann frustriert, weil du erschöpft aber noch nicht fertig bist.)
Steve Jobs formulierte es so:
“Entscheidungen darüber zu treffen, was du nicht machst, ist genau so wichtig wie Entscheidungen darüber zu treffen, was du machst.”