Alles Gold, was glänzt?!

Gold ist seit Jahrtausenden der Inbegriff von Reichtum, Macht und Beständigkeit. Ob weit verbreitete Redensarten wie „Morgenstund‘ hat Gold im Mund!“, die „goldene Mitte“, „goldene Zeiten“ oder Gold bei Olympia: es ist und bleibt attraktiv und ist auch nach wie vor eine wichtige Anlageklasse. Doch was macht Gold so besonders, und sollte man es als Teil eines diversifizierten Portfolios in Betracht ziehen?  

Kleine Geschichte des Geldes (bzw. Goldes) 

Gold ist ein physisches, begrenztes Gut und seine Seltenheit und Beschaffenheit verleihen ihm einen intrinsischen Wert, der nicht von der Kreditwürdigkeit einer Regierung oder Institution abhängig ist. Dies machte sich der sogenannte Goldstandard zu Nutze: Bis ins 20. Jahrhundert war es üblich, dass die Währung eines Landes durch eine bestimmte Menge an Gold gedeckt war. Der Goldstandard regulierte dadurch die verfügbare Geldmenge des Landes. Der Übergang von goldgedeckten zu sogenannten Fiat-Währungen führte dazu, dass der Wert der Währung nicht mehr durch physische Güter gedeckt wurde, sondern auf dem Vertrauen in und der Glaubwürdigkeit der ausgebenden Regierung basiert.  

Vorteile von Gold als Anlage  

  1. Inflationsschutz: Gold wird oft als Absicherung gegen Inflation betrachtet. Wenn die Kaufkraft von Papierwährungen sinkt, behält Gold in der Regel seinen Wert oder steigt sogar im Preis, da es eine begrenzte Ressource ist. 
  2. Krisensicher: In Zeiten wirtschaftlicher, politischer oder finanzieller Instabilität neigen Investorinnen* dazu, in Gold zu investieren. Wenn du einen Währungscrash oder einen Verlust deiner sonstigen Geldanlagen fürchtest, kann es sinnvoll sein, in (physische) Goldmünzen und -barren zu investieren. 
  3. Liquidität: Gold ist eine liquide Anlage. Es gibt einen aktiven Markt für Gold, und es kann weltweit leicht gehandelt werden. 

Die Nachteile  

  1. Keine laufenden Erträge oder Wertzuwachs: Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen generiert Gold keine laufenden Erträge wie Dividenden oder Zinsen. Der Gewinn aus einer Goldanlage resultiert ausschließlich aus potenziellen Preisgewinnen bei Verkauf. Und sein Preis ist stark von Angebot und Nachfrage beeinflusst.
  2. Lager-, Versicherungs- und Transportkosten: Physisches Gold muss sicher gelagert und versichert werden, was Kosten verursacht. Kosten schmälern immer die Rendite, insbesondere bei langfristigen Anlagen. Außerdem ist Gold extrem schwer und daher schwierig zu transportieren, insbesondere in einer Krisensituation oder bei einem kurzfristigen Transport. Tipp: Du kannst auch an der Börse in Gold investieren, sodass du an der Wertentwicklung teilhast, aber nicht das physische Gold im Keller lagern musst.
  3. Volatilität: Obwohl Gold als sicherer Hafen gilt, kann sein Preis sehr volatil sein. Marktentwicklungen und geopolitische Ereignisse können zu plötzlichen Preisschwankungen führen. Auch Gold kann dir also keinen festen Preis garantieren, da die Märkte immer unvorhersehbar sind und von menschlichen Emotionen geleitet werden.
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Gold und andere Anlageklassen 

Im Sinne der Diversifikation ist es immer gut, verschiedene Anlageklassen in einem Portfolio miteinander zu kombinieren. Wenn diese Anlageklassen dann auch noch nicht oder nur gering korrelieren, ist das besonders günstig. Gold hat oft eine negative oder geringe Korrelation zu Aktien. Das bedeutet, wenn Aktienmärkte unter Druck geraten, tendiert Gold dazu, sich besser zu entwickeln, da Investorinnen in sicherere Anlagen flüchten. Gold kann also Schwankungen deines Aktienportfolio leicht abschwächen.  

Gold hat sich über die Jahre als wertvolle Anlageklasse etabliert, die Stabilität und Sicherheit bietet, insbesondere in Zeiten der Krise. Seine Rolle als Inflationsschutz und diversifizierende Anlage kann in einem gut abgerundeten Portfolio von Vorteil sein. Dennoch sollten Anlegerinnen die Nachteile von Gold, wie das Fehlen laufender Erträge und potenzielle Lagerkosten, berücksichtigen. Du solltest also deine eigenen finanziellen Ziele und die Marktbedingungen genau analysieren, um zu entscheiden, ob Gold in deinem Portfolio sein sollte. Solltest du dich dafür entscheiden, dann halten wir einen Anteil von maximal 10 Prozent für sinnvoll, da eine höhere Beimischung die Renditechancen für das Gesamtportfolio zu sehr beeinträchtigen könnte. 

 

* Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle Menschen sind explizit mitgemeint.

 

 
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