Risiko? Ja, bitte!

Wer Sicherheit will, muss Risiken eingehen!

Was? Da hat sie sich jetzt aber sicher verschrieben. Das ist doch ein Widerspruch in sich!

Wenn dir deine Sicherheit lieb ist, solltest du jetzt unbedingt weiterlesen…

Investiere ich mein Geld oder lasse ich es auf dem Bankkonto liegen? Lasse ich mich operieren oder nicht? Greife ich nach der bekannten Zahnpasta oder gebe ich einer neuen Marke eine Chance? Tagtäglich werden wir mit Situationen konfrontiert, in denen wir kleine und größere Risiken abwägen und Entscheidungen treffen müssen.  

Aktien und Investieren erscheinen vielen als zu riskant: Kursschwankungen sind an der Tagesordnung und die Börse kann abstürzen. Warum also diese Risiken in Kauf nehmen, wenn ich sie doch vermeiden kann?! Das klingt nur scheinbar wie eine gute Idee…

Während du dein Geld in sicheren, trockenen Tüchern auf deinem Sparkonto wähnst, nagt die Inflation stetig und unerbittlich an deinem Ersparten. Das Vermeiden des einen (vermeintlichen) Risikos, nämlich des Investierens, führt dich geradewegs zu einem anderen Risiko: dem Wertverlust durch Inflation. Und bei einer Inflation von aktuell ungefähr 10 % ist das ein ganz erhebliches Risiko!

Risiken soweit das Auge reicht

Die Vorstellung, dass wir Risiken gänzlich vermeiden könnten, ist ein Trugschluss. Das Leben ist ein einziges Risiko, warum sonst gibt es Risikolebensversicherungen? 😉 Wir müssen uns also von dem Gedanken verabschieden, dass ein Leben ohne Risiken möglich sei. Stattdessen solltest du dir ganz bewusst überlegen, welche Risiken es (für dich)¹ gibt und welche davon du eingehen kannst und willst.

Für uns bei 3f ist nicht investiert zu sein ganz klar das größere Risiko, als an der Börse mitzumischen. Eine für dich passende Strategie natürlich vorausgesetzt! Falls du Unterstützung bei der Strategieentwicklung benötigst, haben wir hier das Richtige für dich.

Fun Fact: Studien zeigen immer wieder, dass Frauen die besseren (risikobewussteren) Anlegerinnen sind², also nur zu!

Risikominimiertes Investieren

  1. Haben ist nicht gleich haben

Das Geld, welches du investieren willst, sollte nicht deinen aktuellen Lebensunterhalt sichern. Alle laufenden Kosten, Verpflichtungen und Rücklagen (z. B. Kreditraten und der Notgroschen) sollten gedeckt sein, bevor du Geld investierst. Denke auch an alle weiteren Personen/Haustiere, die von dir abhängig sind.

Du hast Geld übrig, das du investieren möchtest? Klasse! Dann kümmern wir uns als nächstes um eine ausdifferenzierte Risikostreuung. Investieren ist mit Risiken verbunden, aber wir können uns bemühen, diese weitestgehend zu streuen und damit zu reduzieren.

2. Klumpenrisiken auflösen oder vermeiden

Risiken mögen wir nicht, aber Klumpenrisiken sind der Feind der erfolgreichen Investorin*. Von einem Klumpenrisiko spricht man, wenn Investitionen sich stark auf einen (einzelnen) Bereich konzentrieren. Dies führt dazu, dass dieser Bereich in deinem Depot übergewichtet ist. Performt dieser Bereich schlecht, sind die Auswirkungen auf das gesamte Depot gravierend.

Ein typisches Beispiel für ein Klumpenrisiko ist das Eigenheim, in dem der Großteil deines Vermögens steckt. Denn eine Immobilie kann man nur schwer kurzfristig liquide machen…

Wie kann ich überprüfen, ob ich ein oder mehrere Klumpenrisiken habe?

Überprüfe deine Investitionen, ob du nur in

  • eine Anlageklasse investiert bist (z. B. nur Aktien)
  • ein Land/eine Region investiert bist (z. B. nur deutsche Aktien, Stichwort “Home Bias“)
  • eine oder wenige Branche(n) investiert bist (z. B. nur Automobilbranche)
  • nur in ein/wenige Unternehmen investiert bist

Hast du Klumpenrisiken bei dir festgestellt, solltest du, wenn möglich, umschichten und diese auflösen.

3. Investiere langfristig!

Dein Risiko weiter minimieren kannst du, indem du beim Investieren dem Buy & Hold-Ansatz folgst. Wenn du langfristig investiert bleibst und vorübergehende Abstürze aussitzt, minimierst du das Risiko von Kursschwankungen und kannst ordentlich Rendite machen. Historisch waren mit einem Investment in einen breit gestreuten ETF auf den MSCI World durchschnittlich 9 % Rendite möglich³.

Wenn du unsere Hinweise beachtest und die notwendigen “Stellschrauben” im Auge behältst, dann kannst du künftig trotz Investierens an der Börse nachts gut schlafen.

 

 

* Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle anderen Menschen sind explizit mitgemeint.

¹ Psychologinnen gehen davon aus, dass Risiken nicht objektiv bestimmbar sind, sondern immer im Auge des jeweiligen Betrachters liegen; vgl. https://api-depositonce.tu-berlin.de/server/api/core/bitstreams/e79b9581-e1b1-4b75-b45e-29a389215168/content, Seite 34.

²https://www.ing.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/ing-privatanleger-analyse-frauen-erzielen-2019-hohere-rendite-als-manner/

³https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world/

 
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