Digitalisierung? Ja, bitte!

Digitalisierung und Automatisierung gehören zu den Schlagwörtern, die zurzeit viel durch die Luft schwirren und häufig entweder für Euphorie sorgen, oder für Zukunftsängste. Bei mir am ehesten zu einem neugierigen, leicht verwirrten Blick – ich habe keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Als grundsätzlich optimistischer Mensch blicke ich dieser Entwicklung aber mit Spannung entgegen und versuche, mich bestmöglich darauf vorzubereiten.

Die bisherigen Vorteile der Digitalisierung im Umgang mit unserem Geld liegen für mich jetzt schon klar auf der Hand. Hier kommen meine fünf Gründe, weshalb ich mich über die Digitalisierung des Bankwesens freue:

1. Niedrigere Kosten

Dank Digitalisierung konnten viele Banken ihre Kosten senken. Dazu kommen die Direktbanken, die keine Filialen mehr haben und damit noch günstiger sind. Ich selber hatte seit Jahren nicht mehr das Bedürfnis, zu einem Bankschalter zu gehen, und freue mich über die niedrigen (bzw. nicht mehr vorhandenen) Kontoführungsgebühren. Dazu kommen die kostenlosen Überweisungen in der ganzen Euro-Zone. Davon konnten wir früher nur träumen.

2. Niedrigerer Aufwand bei der Eröffnung eines Kontos oder Depots

Das Post-Ident-Verfahren ermöglicht es, ein Konto oder Depot mit sehr geringem Aufwand zu eröffnen. Letztens habe ich sogar mit Video-Ident-Verfahren ein Konto eröffnet und musste dafür nicht mehr aus dem Haus – moderne Gesichtserkennungssoftware macht es möglich. Ich musste allerdings extra böse schauen, um meinem Passbild ähnlich zu sehen 😉

3. Schnellere Dienstleistungen (z.B. Überweisungen)

Überweisungen, die drei Tage dauern, bis das Geld auf dem Konto angekommen ist? Zumindest innerhalb der Eurozone ist das Vergangenheit. Überweisungsaufträge in Euro innerhalb der Eurozone müssen innerhalb eines Bankarbeitstags bearbeitet sein. Das ist fix – und mit Anbietern wie z.B. PayPal geht es noch fixer 😉 Für Überweisungen in Papierform haben die Banken 2 Bankarbeitstage Zeit, um das Geld zu überweisen.

4. Benachrichtigungen bei Kontobewegungen

Du hast keine Lust, ständig auf dein Konto zu schauen? Du kannst dich über Bewegungen auf deinem Konto informieren lassen, z.B. über eine App. So bist du immer auf dem Laufenden, was Kontobewegungen betrifft, ohne selber nachschauen zu müssen. Ich persönlich finde, dass die regelmäßige Durchsicht der Kontoauszüge – digital oder ausgedruckt – dennoch zur Finanz-Routine gehören sollte, um den Überblick und das Gespür für Geld zu behalten.

5. Aus den Augen, aus dem Sinn – automatisiertes Sparen

Unser Sparen zu automatisieren ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll: Zum einen können wir uns nicht selber betuppen. Wenn unser festgelegter Sparbetrag automatisch per Dauerauftrag auf unser Spar-Konto überwiesen wird, kommen wir nicht in Versuchung, diesen Monat etwas weniger zu sparen (natürlich mit den guten Vorsätzen, im nächsten Monat mehr zu sparen – ist klar!). Zum anderen müssen wir nicht aktiv daran denken, dass wir den Sparbetrag beiseitelegen wollen, was Platz in unserem Kopf freigibt. Diesen Platz können wir viel besser für andere Dinge nutzen. Oder wir genießen einfach die Freiheit, nicht ständig eine “To-Do-Liste” in unserem Kopf herumzutragen.

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2 Replies to “Digitalisierung? Ja, bitte!”

  1. Aline

    Hallo Claudia,

    ich freue mich immer deine Posts zu lesen und bei diesem kommt mir wieder die Frage, die ich schon drei mal vergessen habe dir zu stellen:
    “Wohin” sparst du?
    Hast du ein zusätzliches Konto bei der selben Bank, auf dass du per Dauerauftrag überweist? Oder hast du eine Bank gefunden, die “virtuelle Sparschweine” anbietet, auf die man einzahlen kann?
    Ich würde gerne monatlich Geld für den Tierarzt beiseite legen. Und dann hätte ich gerne noch das von dir angepriesene F*ckOff-Konto. Und eines für größere Anschaffungen… Legst du für all diese Dinge ein jeweils eigenes Konto an? Wieviele Konten hast du?
    Fragen über Fragen.
    Vielen Dank und einen großartigen Tag!

    • Claudia, Female Finance Forum

      Hallo Aline,
      danke für deine Frage! Schön, dass du die Beiträge gerne liest 🙂
      Ich habe zwei Konten und ein Depot. Ein Girokonto für Alltägliches, ein Tagesgeldkonto zum Sparen, und ein Depot für langfristige Investitionen. Wenn ich für konkrete größere Investitionen vorsorgen möchte, würde ich das vermutlich mit einem festen zusätzlichen Betrag auf meinem
      Zum Budgetieren habe ich hier die Lieblings-Apps der 3f-Community gesammelt: https://www.femalefinanceforum.de/2018/02/25/die-besten-haushaltsbuch-apps/
      Und bei Moneyou (https://www.moneyou.de/) kannst du tatsächlich fünf Unterkonten anlegen. Ich habe es selber noch nicht ausprobiert und kann daher nichts dazu sagen. Es gehört zu ABN AMRO. Falls du dich dort anmeldest, schreib gerne, wie es dir gefällt!
      Hilft dir das weiter?

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