So kommst du an dein Geld im Ausland
Der Sommer steht bei den meisten vor der Tür und das bedeutet für viele: Urlaub! Covid scheint diesen Sommer weiter weg zu sein – jedenfalls die Auflagen – und das heißt, wir haben wieder mehr Reisefreiheit. Höchste Zeit also, dass du dich intensiv mit deiner Urlaubsplanung beschäftigst – und dazu gehört auch, wie du auf Reisen an dein Geld kommst!
Ok, es gibt einiges an Vorarbeit, die du leisten kannst, um dich im Urlaub weniger zu stressen.
Du solltest vorher die Konditionen deiner Bank zum Geldabheben im Ausland recherchieren. Du solltest dir außerdem überlegen, ob du schon vor dem tatsächlichen Urlaub die fremde Währung zur Verfügung haben möchtest und ob du mit Bargeld oder mit Karte zahlen möchtest (hier kommt es natürlich auch an die Gewohnheiten in deinem Urlaubsland an).
Los geht die Planung!
1. Was bietet deine Hausbank?
Als erstes solltest du die Konditionen deiner Bank überprüfen, ganz unabhängig davon, ob du Fremdwährung brauchst oder nicht!
Wenn du dich dazu entscheidest, erst vor Ort dein Geld in den Händen zu halten, dann ist deine Option der Bankautomat. Bleibst du im Euro-Ausland sind deine einzigen Sorgen eine eventuelle Geldabhebungsgebühr deiner Bank und v.a. die Bankautomatengebühr im Ausland. Geht deine Reise in ein Land außerhalb des Euro-Raums, dann solltest du auf den Wechselkurs achten. Besitzt du eine Visa- oder Mastercard, unterscheidet er sich von dem vorgegebenen Wechselkurs der EZB nicht sehr stark und ist besser als in Wechselstuben. Aber auch hier solltest du ein, zwei Dinge beachten.
Zum einen kann deine Bank Geldabhebungs- und Fremdwährungsgebühren verlangen. Das kannst du vorher erfragen oder nachlesen. Zum anderen gibt es die sogenannte Dynamic Currency Conversion (DCC) oder auch Sofortumwandlung. Der Geldautomat fragt dich, in welcher Währung das Geld von deinem Konto entnommen werden soll. Du kannst zwischen der Landeswährung oder deiner Heimatwährung wählen. Du solltest immer die Landeswährung wählen, da so der Betrag an deine Hausbank übermittelt wird und diese dann anhand des Wechselkurses das Geld abzieht. Entnimmst du das Geld in deiner eigenen Währung, bestimmt der Bankautomat den Wechselkurs und das immer zu deinem Nachteil![1]
2. Tauschpreise verstehen!
Benötigst du eine andere Währung und möchtest lieber an einer Wechselstube oder deiner Bank zu Hause dein Geld tauschen?
Du kannst zum einen bei einer Wechselstube oder Bank die Fremdwährung vorher oder vor Ort kaufen oder im Ausland dein Geld abheben (bei guten Konditionen die beste Wahl). Dabei verkaufst du bspw. Euro und kaufst dann Zloty ein. Das ist der Verkaufspreis. Es gibt aber auch den Ankaufspreis. Achtung, hier besteht Verwirrungsgefahr, also langsam lesen! Der Ankaufspreis ist günstiger für uns. Bist du gerade in Deutschland, kaufst du Euro und verkaufst Zloty. Befindest du dich bereits in Polen, ist es sinnvoll erst dort deine Euro gegen Zloty zu tauschen, da der Ankaufspreis von Zloty hier günstiger ist. Der Grund für den für uns besseren Preis? Die Währung, die du vor Ort kaufst, ist in dem Land schon vorrätig und muss nicht importiert werden. D.h. Porto und Importkosten fallen weg!*
Du hast also die Wahl, die Währung noch vor Reiseantritt umzutauschen, was einen höheren Verkaufspreis mit sich bringt oder du nutzt den günstigeren Ankaufspreis im Ausland und tauscht erst vor Ort deine Euro, etc. in die benötigte Währung um. Das ist meistens 10-20 % günstiger als zu Hause.
3. Sei Wechselkursexpertin!
Der Wechselkurs kann von Tag zu Tag schwanken, je nachdem in welchem Land du Urlaub machst, wirst du das sogar merken. Du solltest dir, bevor du dein Geld in einer Wechselstube tauscht, immer zuerst den tagesaktuellen Kurs anschauen! Einige Wechselstuben haben schlechte Deals oder zeigen nur den vermeintlich besseren Verkaufskurs an – in dem Fall genau hinschauen oder suche dir gleich eine vertrauensvollere Wechselstube, was uns zum nächsten Punkt bringt:
4. Mach Google Maps zu deinem treuen Gefährten bei der Geldsuche
Auf Google Maps finden sich häufig Rezensionen, die uns auch als Touri super weiterhelfen. Schau auf der Karte einfach nach Wechselstuben oder Bankautomaten, die besonders gute Bewertungen haben – der weite Umweg lohnt sich manchmal! So kannst du die Bankautomatengebühr durch vorherige Recherche umgehen, in anderen Ländern hingegen musst du immer eine Gebühr bei Abhebungen zahlen.
5. Unsere Tricks
- Tausche niemals mit Straßenhändlern dein Geld! So kannst du leicht betrogen werden und sogar Falschgeld in deinen Händen halten.
- Lasse dich nicht von dem Verkaufs- und Ankaufspreis in die Irre führen – das Tauschen in die Urlaubswährung ist günstiger im Ausland.
- Kleiner Hinweis: gute Wechselstuben machen den Kurs schon draußen sichtbar.
- Insbesondere wenn du in Partyvierteln wohnst, solltest du nochmal extra dein Geld nachzählen.
- Wechselstuben am Flughafen haben sehr schlechte Konditionen!
- Kartenzahlung kann teurer sein, aber der Vorteil ist, dass du am Ende kein Fremdgeld übrigbehältst.
- Dafür kannst du mit Bargeld immer und überall bezahlen.
- Gut zu wissen: Insbesondere bei weniger verbreiteten Währungen kann es sich trotzdem lohnen, vorab Geld bei der Bundesbank umzutauschen und dir somit Gebühren zu sparen.
Ob du dein Geld also im Ausland abheben, zu Hause oder vor Ort tauschen solltest, hängt also ganz an deinem Sicherheitsgefühl ab. Wenn du gute Konditionen von deiner Hausbank hast und einen guten Bankautomaten im Ausland findest, ist es vermutlich günstiger das Geld erst im Urlaub abzuheben.
*Dein restliches Fremdgeld solltest du jedoch trotzdem noch im Ausland gegen den für dich teureren Verkaufspreis tauschen. Ist zwar nicht intuitiv, aber viele deutsche Banken nehmen keine kleinen Beträge an oder führen die fremde Währung nicht und du bleibst drauf sitzen!