Ukraine, Russland und das Geld
Vielen von uns stockte diese Woche der Atem, als Russland tatsächlich die Ukraine angriff.
Daraufhin kamen viele Fragen auf:
- Was kann ich tun, um den Menschen vor Ort zu helfen?
- Was passiert an der Börse?
- Darf ich davon profitieren, dass woanders Krieg herrscht?
Lass uns gemeinsam versuchen, unsere Gedanken und Gefühle einzusortieren und außerdem einen Blick auf die Börsenbewegungen zu werfen.
Du bist in Sicherheit!
Die Situation ist bedrohlich, beunruhigend und vielleicht überfordernd. Versuch, die Situation trottdem nüchtern zu betrachten: Wenn du diesen Blogbeitrag liest, bist du wahrscheinlich nicht unmittelbar betroffen. Du bist in Sicherheit. Du musst nicht gelähmt sein.
Dich trifft keine Schuld!
Den Menschen vor Ort geht es schlecht, und dir geht es gut. Das ist nicht deine Schuld. Es würde niemandem besser gehen, wenn es dir auch schlecht ginge. Mitgefühl ist wichtig, weil es dich zu aktivem Handeln bewegt. Mitleid ist nicht hilfreich, denn es verbessert die Lage der betroffenen Menschen nicht, sondern verschlechtert nur deine eigene Lage.
Du kannst etwas tun!
Wenn du das Gefühl der Ohnmacht abschüttelst, wirst du merken: Du bist zwar sehr weit weg, aber du kannst etwas tun! Tu kannst helfen! Hier sind nur ein paar Ideen und Anlaufstellen:
- Spenden: Geld hilft, auch über die Entfernung. Der MDR hat eine Liste mit verschiedenen Hilfsorganisationen erstellt.
- Unterkunft bereitstellen: Auf dem Elinor Netzwerk kannst du dich registrieren und angeben, wie viele Schlafplätze du für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung stellen kannst. Hast du ein Gästezimmer oder ein Schlafsofa im Arbeitszimmer? Super, dann kannst du hier helfen!
- Demonstrieren: Als Bürger:innen ist das stärkste Mittel, das wir haben, unsere Stimme. Bei Wahlen, aber auch bei Demonstrationen. Geh raus, werde laut, sag deine Meinung! Eine Google-Suche zeigt dir die nächste Demo in deiner Nähe.
Und jetzt ein paar Gedanken zu deiner Geldanlage.
Verfalle nicht in Panik!
Falls du schon investiert hast, waren die letzten zwei Jahre extrem gutes Training für deine Nerven. Ich hoffe, dass du eine gute Strategie hast. Dann wirst du jetzt vielleicht beim Blick ins Depot Bauchgrummeln bekommen, aber keine Panik. Wenn du Panik bekommst, solltest du nochmal an deiner Strategie arbeiten.
Mach dir auch klar, dass du (wahrscheinlich / hoffentlich) global investierst und Russland und die Ukraine nur einen äußerst kleinen Anteil an deinen Investitionen ausmachen. Natürlich haben wir internationale (Wirtschafts-)Beziehungen, sodass ein Krieg viele Unternehmen betrifft, auch solche, die nicht direkt betroffen sind. Aber ernsthafte negative Auswirkungen sind nicht langfristig zu erwarten.
Die Börse reagiert emotional und schnell; gleichzeitig war der Absturz so schwach, dass der MSCI World am Freitag (25.02.) immernoch 3,7 % besser stand als vor einem Jahr!
Du darfst investieren!
Wenn du bereits eine Strategie entwickelt hast und auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hast, könnte der bald gekommen sein. (Die Entscheidung, ob du besser jetzt sofort oder in einigen Tagen / Wochen / Monaten investieren solltest, kann dir niemand abnehmen!) Du musst dich deswegen nicht schuldig fühlen. Du darfst den Krieg verurteilen und trotzdem von den Börsenkursen profitieren. Es geht niemandem besser, wenn du nicht das Beste für dich aus der Situation machst.
Geld hilft!
Wieder einmal zeigt sich: Geld hilft! Für die Menschen vor Ort; für uns, weil wir helfen können. Kümmere dich um deine Finanzen! Es ist zu wichtig.
Liebe Claudia,
das hast du sehr gut gesagt, diese Unterscheidung zwischen Mitgefühl und Mitleid. Und auch das Gefühl der Ohnmacht abzuschütteln und etwas zu tun, ob spenden oder für Unterkunft sorgen etc.
Danke!
Christel