How to spot Fake News – Finfluencerinnen Edition
Im Internet oder in den sozialen Medien verbreiten sich Informationen oft in Windeseile. Darunter können auch falsche Informationen sein. Manchmal werden falsche Informationen unbewusst verbreitet (Misinformation) und manchmal mit purer Absicht (Desinformation). Egal wie, beides bezeichnet man als Fake News.
Fake News sein Urgroßvater
Ich weiß nicht, wer oder was dir als erstes in den Sinn kommt, wenn du den Begriff Fake News hörst. Bei mir ist es auf jeden Fall Donald Trump. 30.573 falsche oder irreführende Aussagen hat er laut Zählung der Washington Post im Verlauf seiner Amtszeit in 4 Jahren fabriziert.1 Gleichzeitig hat er laut Trump Twitter Archive in fast 900 Tweets seriöse Medien – wie die Washington Post oder CNN – als Produzenten von Fake News verunglimpft. In so einem Fall ist es leicht: Getreu dem Motto „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“ ist man künftig auf der Hut und prüft lieber genau, was da gesagt wird. Aber egal, um wen oder was es geht, es ist immer gut, sich zu fragen: Stimmt das, was ich lese oder höre?
Und wie sieht es eigentlich in der Finanzbranche, genauer: in der Finfluencerinnen* Szene aus?
Gefahr durch unseriöse Finfluencerinnen
Ein gemeinsames Forschungsprojekt der HHL Leipzig Graduate School of Management, der Fachhochschule St. Pölten und Paradots über den Einfluss und die Rolle von Finfluencerinnen verweist auf potenzielle Risiken: „Es gibt beides: Professionelle Finfluencer, die sich an Regeln halten und die Risiken von Investments sehr aktiv ansprechen, ebenso wie schwarze Schafe, die unseriöse Investment-Tipps mit ihren Followern teilen.“2 Nur wie trennt man da die Spreu vom Weizen? Wenn man noch wenig inhaltliches Wissen hat, ist man unsicher und kann nicht gut unterscheiden zwischen seriösem Infotainment und unseriöser Bauernfängerei.
Wie kann ich mich schützen?
Grundsätzlich: nimm erstmal eine unvoreingenommene, aber kritische Haltung ein. Frage nach, wenn du etwas nicht verstehst. Wenn sich etwas zu gut anhört, um wahr zu sein, dann hast du deine Antwort meist schon gefunden. Und dann können die folgenden Schritte helfen:
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- Mach den Backgroundcheck: Was hat die Person für eine Ausbildung? Kann sie sich zu dem Thema Finanzen qualifiziert äußern? Worin war sie vorher beruflich tätig? Oder hat sie noch eine weitere (haupt-)berufliche Tätigkeit? Könnte es hierbei zu (Interessens-)Konflikten kommen? Zum Beispiel wenn eine Person hauptberuflich für eine Versicherung tätig ist und nebenberuflich finfluenct. Wir lange ist sie als Finfluencerin schon aktiv?
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- Gibt diese Person Quellen korrekt an und belegt sie ihre Behauptungen ausreichend?
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- Starte eine Suchanfrage im Internet zu der Finfluencerin und prüfe, ob es in der Vergangenheit Vorfälle gab, die an ihrer Seriosität Zweifel aufkommen lassen.
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- Wie geht die Person mit geäußerter Kritik um? Wird konstruktiv erklärt und in den Dialog gegangen oder gibt es Lösch- und Blockieraktionen?
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- Prüfe die Aussagen oder die Information auf mehreren Seiten/Kanälen/Profilen. Wenn mehrere Quellen ähnliches sagen, ist das ein gutes Zeichen.
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- Frage in deinem Umfeld, Freundinnen, Familie oder Kolleginnen, wenn du dir unsicher bist. In einem gemeinsamen Gespräch klären sich Unsicherheiten recht schnell oder du erhältst wichtige Hinweise.
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- Frage auch Personen, die anderer Meinung sind. Es ist wichtig, unterschiedliche Meinungen zu hören, um sich ein Bild zu machen.
Grundsätzlich ist es super, dass es Finfluencerinnen gibt und sie dabei helfen, finanzielle Bildung zu verbreiten. Aber schwarze Schafe gibt es eben überall und deshalb immer schön den eigenen Kopf benutzen. Dasselbe gilt natürlich auch für andere Info-Quellen: Bevor du auf den „Teilen“-Button klickst, solltest du dir sicher sein, dass es sich um wahre News handelt.
Hier noch ein paar Anlaufstellen, die sich um die Aufklärung und Einordnung von Fake News kümmern:
1 https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-machte-laut-medienbericht-30-573-falschaussagen-in-vier-jahren-a-915525d9-bdec-4848-b34d-2d4ac7ba6ed4 2 https://www.hhl.de/app/uploads/2024/02/2024-02-09-Studie-Finfluencer-auf-Instagram-HHL-Pressemitteilung.pdf
*Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle Menschen sind explizit mitgemeint.
Tags: Desinformation, Fake News, Finanzen, Finfluencerinnen, Frauen, Geld, Misinformation