Was geht 2024 mit der Inflation?
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Wenn die Entwicklung der letzten Jahre etwas Erfreuliches hatte, dann ist es vielleicht die Tatsache, dass sich nun wirklich JEDE* etwas unter dem Begriff „Inflation“ vorstellen kann. Lag die deutsche Inflationsrate im Jahr 2020 noch bei -0,3 % und notierte damit im fünften Jahr in Folge negativ1, so erreichte sie im September 2022 mit 10,4 % einen neuen Höchststand2. 2023 ist sie wieder gesunken und lag im Dezember bei 3,7 %3.
EZB versus Inflation
Dass die Inflationsrate in Deutschland wieder massiv gesunken ist, liegt u. a. daran, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ordentlich an der Leitzinsschraube gedreht hat. Um der krassen Inflationsentwicklung zu begegnen, hat sie, sowie auch das amerikanische Pendant, die Federal Reserve, im letzten Jahr zu drastischen (Zins-)Schritten gegriffen. Belief sich der Leitzins bis Mitte 2022 noch bei 0 %, so liegt er seit September 2023 bei 4,5 %. So hoch war der Leitzins zuletzt im Jahr 2000! 🤯. Die Leitzinsen wurden innerhalb eines Jahres nicht nur einmal, sondern gleich zehnmal angehoben! Aber warum der erbitterte Kampf gegen die Inflation? Eine hohe Inflation drosselt die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger, das konnten wir wohl alle in unseren Geldbeuteln und an den Supermarktkassen spüren. Der private Konsum ist jedoch eine wichtige Stütze der Konjunktur. Und da kommt der Leitzins ins Spiel.
Die Rolle des Leitzins
Der Leitzins ist seit einiger Zeit in aller Munde… aber was genau war der Leitzins noch gleich? Er gibt an, zu welchem Zinssatz sich Kreditinstitute bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. Unsere lokalen Banken müssen je nach Wirtschaftslage ihr Geld bei Zentralbanken parken oder etwas von ihnen bekommen. Konnten Kreditinstitute sich lange Zeit für 0 % Geld bei der Zentralbank beschaffen, so geben sie nun lieber wieder den Verbraucherinnen ein paar Zinsen für ihr Geld, da dieser Weg rentabler ist. Für Verbraucherinnen lohnt sich das Sparen also wieder, es gibt Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld und durch das vermehrte Sparen reduziert sich die in Umlauf befindliche Geldmenge. So gewinnt jeder einzelne Euro wieder an Wert.
Wie es weitergehen könnte…
Die Inflationsrate hat sich wieder beruhigt. Sie notiert zwar immer noch über der EZB-Zielmarke von 2 %, aber der Trend zeigt tendenziell nach unten. Ausnahme: Im Dezember 2023 stieg die Inflation wieder; es bleibt also spannend! Eine sinkende Inflation könnte bedeuten, dass uns im Jahr 2024 Leitzinssenkungen erwarten könnten. 4 % auf Tagesgeldkonten würden dann schnell wieder der Vergangenheit angehören. Wenn du dir die aktuellen Zinssätze sichern willst, kannst du über Festgeld nachdenken. Aktuell kann man sich bis zu 4,3 % sichern, wenn man sein Geld für 12 Monate entbehren kann. Festgeld kann eine sinnvolle Beimischung zu Tagesgeld und Depot sein. Bei Finanztip findest du die attraktivsten Angebote.
Du willst der Inflation langfristig ein Schnippchen schlagen und Gewinne machen? Say no more! Die reale Rendite des MSCI World (Inflation berücksichtigt) lag zwischen 1970 und 2022 bei stolzen 8,3 %4. Damit steckst du die Inflation viel eher in den Sack als mit den aktuellen Zinsaussichten auf Tages- und Festgeld!
Unser Tipp für dich
Unsere Devise ist klar: alles, was du mehr als 15 Jahre entbehren kannst, gehört investiert – zu Beispiel bei diversifiziert an der Börse. Benötigst du Starthilfe? Oder hast du deine persönliche Investorinnenreise bereits begonnen, bist aber unsicher, ob du auf dem richtigen Weg bist? Dann schau doch gern bei unseren Angeboten vorbei. Dort findet jede (zukünftige) Investorin das passende Format.
*Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle anderen Menschen sind explizit mitgemeint.
[2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_472_611.html
[4] https://guidingdata.com/realrendite-msci-world-berechnung/