5 Tipps, um Beziehungsstress wegen Finanzen zu vermeiden
Wenn wir uns anschauen, was Gründe für Beziehungsstreit oder gar Trennungen sind, spielt häufig das Thema Geld eine Rolle. Deswegen ist es so wichtig, dass wir von Anfang an in unserer Beziehung über Geld reden.
Dabei sind es häufig die kleinen Dinge, die zu Zähneknirschen führen, wie die bekannte Zahnpastatube (über die es erstaunlich viele Zeitungsartikel gibt).
Hier sind fünf Tipps, wie ihr von Anfang an Beziehungsstress wegen Finanzen vermeiden könnt:
- Besprecht euren Umgang mit Geld
Wie wichtig ist euch der Restaurantbesuch? Wie steht ihr zu Schulden? Wieviel Geld wollt ihr für Urlaub ausgehen? Findet heraus, welche Dinge euch wirklich wichtig sind, sodass ihr diese auch finanziell entsprechend plant. Alles andere könnt ihr bei Bedarf weiter zurück stellen.
2. Führt ein gemeinsames Haushaltsbuch
Ich weiß, ich bringe das Thema Haushaltsbuch immer wieder auf 😉 Ich bin einfach davon überzeugt, dass es eine äußerst wichtige und wirkungsvolle Methode ist, um den genauen Überblick über die Grundlagen eurer finanziellen Situation zu bekommen. Durch eine neue Beziehung ändern sich die Lebensumstände: Vielleicht geht ihr öfters aus oder habt neue gemeinsame Hobbys – und irgendwann zieht ihr vielleicht in eine gemeinsame Wohnung, wodurch sich die Lebensumstände nochmal komplett ändern. Dann lohnt es sich, nochmal für ein paar Monate ein Haushaltsbuch zu führen. Ihr könnt es natürlich an eure neuen Lebensumstände anpassen und z.B. ein gemeinsames Haushaltsbuch führen, in das ihr zusätzliche Zeilen für eure Einzelausgaben einfügt.
3. Leiht euch gegenseitig kein Geld
Stell dir vor, dein Partner muss z.B. Schulden abbezahlen. Du hast Geld gespart, das du ihm gerne als Kredit geben möchtest. Dein Partner zahlt dir monatlich den Kredit ab. Die Zinsen sind für deinen Partner bei dir niedriger als bei der Bank, und für dich sind sie höher als auf dem Tagesgeldkonto. Eigentlich eine gute Sache für beide.
Jetzt kommt aber die Situation, dass dein Partner seine monatliche Rate nicht zahlen kann. Weil ihr zusammen eine größere Ausgabe hattet, oder warum auch immer. Plötzlich bist du in der Position der Bank – und er ist von dir abhängig.
In einer gleichberechtigten Beziehung auf Augenhöhe sollten wir es vermeiden, dass ein Partner vom anderen derart finanziell Abhängig ist. Deswegen sagte schon Kurt Tucholsky:
“Fang nie was mit Verwandtschaft an!”
4. Wer mehr verdient, zahlt mehr
Wenn ein Partner mehr verdient als der andere, sollte er auch mehr zum gemeinsamen Lebensunterhalt beitragen. Miete, Lebensmittel usw. können zum Beispiel anteilig aufgeteilt werden.
5. (Gemeinsames) Konto, ja oder nein?
Am Anfang einer Beziehung werdet ihr vermutlich noch getrennte Konten haben. Irgendwann steht die Frage im Raum, ob es einfacher ist, ein gemeinsames Konto für die alltäglichen Ausgaben zu haben – Lebensmitteleinkäufe und dergleichen. Hierbei ist es wichtig, Punkt 4 im Kopf zu haben: Es müssen nicht beide denselben Betrag auf das gemeinsame Konto überweisen.
Hast du noch andere Tipps, Fragen oder Anmerkungen? Ich freue mich über deinen Kommentar – hier auf dem blog, oder in der Facebook-Gruppe.
Ich halte das Thema “Taschengeld” für wichtig. Womit jeder machen kann, was er/sie will. ZB er raucht, sie liebt “French Nails”. Abklären, was Taschengeld-pflichtig ist, was nicht. Generell sollten diese Dinge besprochen werden, wenn man “sich gut ist”, nicht im Streitfall. Übrigens ist gesetzlich festgelegt, dass ein Taschengeld-Anspruch besteht.
Liebe Christel,
ich stimme dir zu, “Taschengeld” ist essenziell. Dazu kommt noch ein extra Blogeintrag. Ich bin gespannt, was du dazu sagst!
Punkt 3 ist in der Theorie schön, in der Praxis aber nicht sehr realistisch, glaube ich. „Verwandtschaft“ ist ja auch nicht nur der Partner sondern auch Mama /Papa / Geschwister/… Außerdem auch spannend die Sicht: was wenn ich meinem Partner Geld schulde und nicht zahlen kann, nicht nur umgekehrt?
Liebe Viola,
du hast recht, “Verwandtschaft” ist sehr weit gefasst. Insbesondere Eltern oder Großeltern sind manchmal sehr wichtige und hilfreiche Unterstützung, die man nicht ablehnen möchte/ kann/ sollte.
Ich denke, es ist wichtig, dass man sich der potenziellen Problematik bewusst ist. Was, wenn der Partner – oder man selber, wie du sagst – nicht zurückzahlen kann? Bin ich bereit, ggf. auf mein Geld zu verzichten? Oder bin ich bereit, ggf. die Beziehung aufs Spiel zu setzen?
Glaubst du, es macht einen großen Unterschied, ob man selber abhängig ist oder der/die Partner/in? Ich stelle mir beide Situationen schwierig vor. Das Paar sollte auf jeden Fall gut besprechen, wie es mit so einem Fall umgeht.