5 Dinge, die du vor deiner ersten Einzelaktie wissen solltest

Du bist bereits in ETFs investiert und hast Lust auf etwas Waghalsigeres? Ein wenig mehr Abenteuer und Impact in deinem Depot? Dann könnten Einzelaktien für dich interessant sein. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir die ersten Schritte auf dem Weg zum Investieren in Einzelaktien.

 

Was du beachten solltest:

Das Investieren in Einzelaktien birgt mehr Risiken als Investitionen in breitgestreute ETFs – aber das kann auch der Spaß daran sein. Je risikoreicher, desto mehr Rendite ist auch möglich. Allerdings ist statistisch belegt: Wir alle (Investorinnen ohne Zugang zu geheimem Wissen) erwirtschaften langfristig mit globalen ETFs mehr Gewinne als mit Einzelaktien.

Statt in Einzelaktien zu investieren, kannst du dir auch Themenfonds etwas genauer anschauen. Diese konzentrieren sich nur auf ein Thema oder eine Branche. Egal, welche risikoreichere Anlageform dich interessiert, achte darauf nicht alle Eier in einen Korb zu legen und dein Risikoprofil im Auge zu behalten.

 

  1. Verstehen

Das Allerwichtigste beim Investieren (egal, ob ETFs oder Einzelaktien): Kaufe nur, was du auch verstehst! Das kannst du übrigens auch zu deinem Vorteil nutzen! Arbeitest du z. B. in einer spezifischen Branche und/oder bist Expertin in einem bestimmten Gebiet, dann kannst du dein Wissen nutzen, um zukunftsfähige Unternehmen in (d)einer Branche frühzeitig zu erkennen. Aber Vorsicht: Du solltest natürlich den Home bzw. Branchen-Bias vermeiden!

Du solltest also dein anvisiertes Unternehmen genau verstehen: Wie tickt es? Verspricht sein Geschäftsmodell langfristige Erfolge oder folgt es nur einem Trend? Gibt es negative Schlagzeilen – und sind die langfristig Grund zur Sorge oder vielleicht sogar ein guter Zeitpunkt, um günstig Aktien zu kaufen? Warum hat das Management gewechselt und wie erklären sich auffallende Kursveränderungen?

 

  1. Sind fremde Finger im Spiel?

Manche Unternehmen haben eine sehr hohe Fremdkapitalquote, also z.B. Schulden bei einer Bank. Das kann schnell riskant werden, weil diese Schulden natürlich zurückgezahlt werden müssen – und das normalerweise nach einem strengen Rückzahlungsplan. Der Vorteil einer hohen Eigenkapitalquote liegt in frei und (zeitlich) unbegrenzt zur Verfügung stehendem Geld. Allerdings haben Eigenkapitalgeberinnen Mitspracherecht; das gilt für Aktionärinnen* ebenso wie für Anteilseignerinnen einer GmbH.

 

  1. Gibt es einen Burggraben?

Burggraben ist einfach nur ein anderes Wort für Wettbewerbsvorteil. Das sind z. B. Patente oder Markennamen wie Apple, die dafür sorgen, dass die Konkurrenz das Unternehmen nicht so einfach übertrumpfen kann. Wettbewerbsvorteile machen Unternehmen zukunftssicher.

 

  1. Emotionen

Die Börse wird nicht nur von irgendwelchen technischen Kennzahlen beeinflusst, sondern vor allem von dem, was uns wahrlich menschlich macht: unseren Emotionen. In Panik verkaufen wir, um vermeintliche Verluste zu vermeiden. Und in einem Anflug von Gier oder großer Euphorie kaufen wir Unternehmensanteile. Sei dir also bewusst, dass es wie bei allen Anlageformen auch, aber gerade bei Einzelaktien, Schwankungen gibt und du (Buch-)Verluste aushalten können musst. Erinnere dich deshalb immer daran, was deine Strategie ist: Möchtest du langfristig investieren oder kurzfristig Gewinne mitnehmen?

 

  1. Kennzahlen

Auf fundamentale Kennzahlen schwören so einige Aktionärinnen. Bei unserer Aufzählung stehen sie aus gutem Grund an letzter Stelle. Klar, es ist sinnvoll, bestimmte Werte anzuschauen, um Aktien zu analysieren und miteinander vergleichen zu können und den besten Einstiegszeitpunkt zu erwischen, aber viel wichtiger ist Tipp Nr. 1: Verstehe das Unternehmen! Wichtige Kennzahlen sind z. B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV – nach wie vielen Jahren der Aktienkursgewinn den Preis der Aktie „bezahlt“ hat) oder der Cashflow (Liquidität des Unternehmens).  

 

Zu diesen Kennzahlen werden wir demnächst einen Gastbeitrag veröffentlichen; du kannst dich schon darauf freuen! Wobei du wissen solltest: An der Börse wird die Zukunft gehandelt – und die ist bekanntlich unvorhersehbar!

 

Das Wichtigste beim Investieren ist, dass du weißt, was du tust und du dich auf DEIN Bauchgefühl verlässt und nicht auf das, was die anderen machen! Das Unternehmen muss auch zu DIR passen. Einzelaktien können eine super Ergänzung in deinem Portfolio sein! Und genau das sollten sie auch sein: eine Ergänzung.

Investierst du in Einzelaktien? Oder hast du Lust, es mal auszuprobieren?

 

* Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle anderen Menschen sind explizit mitgemeint.

 
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